Amarone
zusammengestellt von Walter Mock



Protokoll: Wolfgang Martin



Probiert wurde :



1. 2001er Valpolicella superiore, Romano dal Forno, DOC Valpolicella, Illas
2. 1999er Valpolicella, Giuseppe Quintarelli, DOC Valpolicella, Cere di Negrar
3. 2007er Domini Veneti Amarone, DOC Amarone d.V., Cantina Sociale Negrar
4. 2004er Amarone Classico, DOC Amarone d.V. Classsico, Cantina Sociale Negrar
5. 2003er Vigneti di Jago, DOC Amarone d.V. Classico, Cantina Sociale Negrar
6. 2005er Sortillegio, DOC Amarone d.V., Weingut Baltieri
7. 2006er Vino Rosso, Vino di Tavalo, Weingut Baltieri
8. 2005er Amarone della Valpolicella, DOC Amarone d.V., Weingut Ferragu
9. 2003er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi
10. 2000er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi
11. 1997er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi
12. 2004er Costasera, DOC Amarone d.V.Classico Riserva, Erzeuger Masi
13. 2006er Amarone Classico, DOC Amarone d.V. Classico, Weingut Allegrini
14. Amarone, DOC Amarone d.V., Weingut Bussola
15. 2003er Amarone, DOC Amarone d.V., Romano das Forno
16. 2000er Amarone classico, DOC Amarone d.V. classico, Giuseppe Quintarelli
17. 1990er Amarone classico, DOC Amarone d.V. classic, Giuseppe Quintarelli


Die Zähmung des Waldbarbaren - Amarone in den Kölner Katakomben



Immer wenn der Rösrather die Fähre nimmt oder mit der S-Bahn über die Hohenzollernbrücke in unsere schöne Domstadt kommt, ducken sich unsere italienischen Mitbürger hinter ihre Pizzaöfen und warten ab, bis dieser fleischgewordene Prototyp des furor teutonicus wieder auf die andere Rheinseite verschwunden ist.
Legendär sind seine Einladungsessen, wo er großzügig Flasche auf Flasche entkorkt.
Doch einen italienischen Wein wird man bei ihm nicht finden - Riesling, Garnacha, Spanier und Rhone-Wein, wohl auch mal einen Bordeaux, doch niemals einen Montepulciano d´Abruzzo, einen Greco di Tuffo oder gar einen Tocaj di Friuli.
Sieht er eine Pizzeria, eine Oper von Puccini, eine Eisdiele mit dem Zusatz Gelateria läuft er gleich rot an und will ein Messer zücken. Dabei ist er sonst ein so sanftmütiger Mensch, dass selbst die Angelika mit ihm zu Rande kommt.

Nur in der Kölner Geschichte Bewanderte wissen, woher seine Italo-Phobie rührt. Die ist genetisch bedingt, da kann er nichts dafür !
Rösrath liegt rechtsrheinisch so ungefähr gegenüber von Wesseling, also eigentlich zwischen Köln und Bonn, nur leider auf der anderen, der falschen Rheinseite. Da, wo immer schon die Barbaren wohnten: Ariovist, Odoaker, Arminius, Widukind, Honecker, Schröder, Merkel, Iwan der Schreckliche und Putin.

Rösrath ist die Heimat der Tenkterer. Vom Dom aus fährt man mit der Elektrischen Linie 9 über den Rhein bis zur Endstation. Man steht dann vor einem Wald, der heute Königsforst genannt wird, zu Zeiten des Tacitus aber der herzynische Wald hieß. Rösrath liegt auf der anderen Seite des Waldes.
Unser Rösrather ist klar ein Nachkomme des kleinen Stammes, den wir in Köln so gut kennengelernt haben.
Es war im Jahr 79 nach Christus als die Tenkterer zum ersten Mal von uns Kölnern den Meuchelmord an allen in der Stadt lebenden Italienern verlangten. Was war passiert?

Die harte Hand des Söhnchens unserer geliebten Agrippina hatte zuletzt den Dolch in die eigene Kehle gestochen und schon wurden die Bengel am rechten Rheinufer übermütig.
Zuerst warteten sie ab, bis mit Statthalter Vitellius in Köln ein neuer Kaiser und damit der rechtmäßige Anspruch der Stadt als Mittelpunkt der Menschheit ("dat Hätz vun d´ r Welt dat schläht in Kölle") proklamiert worden war. Das Schwert Cäsars wurde aus dem Kapitol geholt (wo heute St. Maria steht) und Vitellius in die Hand gedrückt. Sueton beschreibt ihn als herrschsüchtigen Trunkenbold, der aufgrund seiner robusten Sprache bei seinen Truppen äußerst beliebt war - also als würdigen Vorgänger unseres aller Hein.
Leider gab es da noch einen Otho, der in Italien behauptete Kaiser zu sein ohne irgendwelche Beziehungen zur Domstadt nachweisen zu können. So musste Vitellius mit den rheinischen Legionen nach bella Italia um Otho Mores zu lehren.

Kaum war er weg, schon müpften sie auf - die Holländer nämlich.
Ein Julius Civilis fand mit dem in Alexandria gekrönten Vespasian noch einen Kaiser, der weit genug weg war, um bei der Errichtung eines niederländischen Großreiches nicht im Wege zustehen und gab sich als dessen Unterstützer aus. Dass er bei Xanten das Legionslager Vetera erobern konnte, wundert uns nicht, weil die Niederrheiner immer schon etwas zum Schwächeln neigten. Seine Unterstützung des Vespasian war nur vorgeschoben, was sich gleich bemerkbar machte, als dieser unseren armen Vitellius am Haken durch Rom schleifen und in den Tiber werfen ließ. Julius dachte nicht daran sich zu unterwerfen.

Sollte der geneigte Leser jetzt ob der vielen Kaiser etwas verwirrt sein, so sind wir nicht erstaunt. Sah das Jahr 69 doch mit Galba, Otho, Vitellius und Vespasian vier vom Senat anerkannte Kaiser und wird als Vierkaiserjahr bezeichnet.
Auch wir Kölner wußten nicht so recht, wo wir hingehen sollten. Das war dann schließlich die Ursache für die Errichtung unseres Domes - irgendwas zum Festhalten braucht der Mensch.

Wir luden den Julius erst einmal in die Stadt ein. Seine Schwester wurde mit einem Kölschen verheiratet und seine Frau bekam einen Mietvertrag am Altermarkt. Ansonsten hielten wir uns aber vornehm zurück, während Julius Civilis mit den Trierern, den Galliern aus Langres und eben unseren rechtsrheinischen Nachbarn Bündnisse schmiedete.
So kamen dann die Tenkterer ins Spiel. Düsseldorfer und Rösrather zusammen mit den Kiesköpp. Da mußten wir schon fest die Zähne zusammenbeißen und verloren auch gleich jede Lust, Haupstadt eines Großreichs verlotterter Waldbarbaren zu werden.

Und die Tenkterer wurden frech. Sie zogen vor unser Rathaus und forderten, wie Tacitus bezeugt, dass die Kölner sich auf ihre Vergangenheit als "freie Germanen" besinnen, ihre Stadtmauern niederreißen und alle in der Stadt lebenden Römer umbringen sollten.
So ein Unsinn - als ob wir Kölschen uns je als freie Germanen gefühlt hätten. Wir sind meinetwegen die Eingeborenen von Trizonesien, aber niemals sowas wie die da drüben hinter dem Wald!

Wir sollten also dat Gina und dat Silvia, dat Lucia und dat Maria Isabella umbringen. Umbringen!
Mit dem Gina könnten wir uns viel vorstellen, aber doch nicht umbringen! Und ohne Mimmo und Santo - wer backt uns die Pizza ?

Es bedurfte viel kulturreller Erziehungsarbeit um den Rösrathern klar zu machen, dass eine so schöne Mauer auf gar keinen Fall abgerissen werden darf.
Erst 1881 gelang es dem Wuppertaler Becker, der sich das Amt des Oberbürgermeisters in Köln erschlichen hatte, die Mauer niederreißen zu lassen - auch er sicherlich ein direkter Nachkomme der Tenkterer.

Die Ermordung unserer italienischen Mitbürger konnten wir bis Rosenmontag 70 aufschieben. Als der alternde Chef der Tenkterer dann die Ruby als Funkenmariechen tanzen sah und wir die erfolgreich als Römerin verkaufen konnten, dämmerte auch ihm, dass es wesentlich angenehmere Umgangsformen mit unseren Verwandten gab als Niedermetzeln.

Das Ende der Geschichte ist schnell erzählt.
Vespasian gründete in Rom die Kaiserdynastie der Flavier und schickte seinen Feldherrn Cerialis an den Rhein um wieder Ordnung zu schaffen. Der schlug die vereinten Truppen der holländischen Gras- und deutschen Waldbarbaren erst einmal bei Trier und ließ sich dann in Köln nieder.
Die Kölner hatten mit dem Herannahen der Legionen Roms beschlossen, sich ihrer römischen Wurzeln wieder bewußt zu werden und unterstützten heldenhaft den Kampf des Kulturreiches gegen das Barbarentum. Als erstes ließen sie mal Frau und Schwester des Julius Civilis den Mietvertrag kündigen und sie in die Arme des Cerialis abschieben - etwas, was unsere Polizei jeden Montagmorgen mit den sitzen gelassenen Holländerinnen macht, die in der Altstadt aufgesammelt werden.
Dann taten sie sich bei Zülpich mit einer marodierenden Bande von Friesen zusammen. Die machten sie erst sturzbetrunken und fackelten ihnen dann den Bauernhof über den Kopf an. Diese Technik wird etwas südlich von Zülpich ein wenig verfeinert auch heute noch verfolgt.
Während im Rheingau die Weine mit Böckser, faulem Lesegut und Kupferstich weg geschüttet werden müssen, veranstaltet man an der Ahr vom letzten Septemberwochenende bis zum letzten Oktoberwochenende ein einziges Weinfest, auf denen Busladungen voller Friesen, Bataver und sonstiger Niederländer bis zum Rand und darüber hinaus vollgefüllt werden - das Flüßchen Ahr führt in dieser Zeit einen leichten Goudaton mit sich. Nur das anschließende Anzünden wird heutzutage unterlassen - schließlich könnte das Wetter auch im nächsten Jahr faules Lesegut erbringen.

Dem Cerialis verschafften wir schließlich eine Frau. Er übernachtete bei Claudia, als die Bataver seine Rheinflotte stahlen. Das rettete ihm das Leben und die Liebe ließ ihn milde werden. Als er bei Vetera die Bataver endgültig geschlagen hatte, begnügte er sich mit ein bißchen Zerstörung ihrer Insel im Rhein und setzte dann den Julius Civilis wieder als Leiter der batavischen Auxiliartruppen in den Rang ein, den er auch bei Lebzeiten unserer Agrippina innegehabt hatte.

So hatten wir Kölschen zu Frieden und Gewaltarmut am unteren Rhein beigetragen bis der Rösrather wieder die alte Forderung erhob. Ausgerechnet vor dem Fest der Liebe sollten wir mal wieder unsere Italiener umbringen.

Da wir ihn aber wirklich gerne haben, versprachen wir ihm, zwar nicht die Gina und die Lucia und auch nicht den Franco umzubringen, aber doch einigen italienischen Flaschen den Hals zu köpfen. Nachdem wir ihn in einer Eisdiele überzeugen konnten, das Amarone ebensowenig von der Rhone kommt ("er liebt die Rhone") wie Amarena vom Rhein, ließ er sich auf eine Weihnachtsprobe mit Amarone-Weinen ein. Denn schließlich wissen wir ja, wie man mit Barbaren umgeht - wir machen sie besoffen!

Und so hatte unser Koblenzer (Confluentes) Weinfreund Walter Mock die ehrenwerte Aufgabe, hochprozentige Weine aus der Po-Ebene zu besorge. Diese Aufgabe bewältigte er mit Bravour. Nicht nur den Rösrather hatten wir zum Schluß anzündungsbereit, auch der Rest war sehr angetan von dem, was es da zu trinken gab. Doch hört selbst.

Am Anfang standen zwei angeblich kleine Brüder des Amarone - aber was für welche! Auch preislich kaum mit den Supermarktsweinen zu verwechseln:

1. 2001er Valpolicella superiore, Romano dal Forno, DOC Valpolicella, Illas,
14,5% vol.Alk, ca. 70,- Euro:
tiefes Purpur. Holunder und die typische Schwarzkirsche in der Nase, schwarze Beeren, Kirsche und etwas Leder am Gaumen. Überreife Trauben, sehr konzentriert, feinkörnig. Wirkt jugendlicher als seine 9 Jahre und hat viel Potential.
Die Runde wertet 15,5 - 16,5 Punkte.

2. 1999er Valpolicella, Giuseppe Quintarelli, DOC Valpolicella, Cere di Negrar,
15,0% vol.Alk., ca. 45,- Euro:
Purpur mit etwas bräunlichen Tönen. Reiches Bukett nach Kirsche und Holunder.
Am Gaumen Likörkirschen. Viel Delikatesse und Eleganz. Der Wein wirkt momentan reifer und schöner als sein Vorgänger.
16,5 - 17,5 Punkte von der Runde.

Nun ging es aber an die eigentlichen Objekte der Begierde.

3. 2007er Domini Veneti Amarone, DOC Amarone d.V., Cantina Sociale Negrar,
15,5% vol.Alk., ca. 22,- Euro:
schwärzliches Purpur. Kirsche und Teer in der Nase, süße Mon Cherie am Gaumen. Einfacher gestrickt als die beiden Spitzen-Valpolicella und auch der Alkohol kommt deutlicher daher. Trotzdem kein schlechter Trunk.
Die Mehrheit vergibt 15,0 Punkte, 2 Seilschafter stört der Alkohol und sie zücken nur 14,0 Punkte.

4. 2004er Amarone Classico, DOC Amarone d.V. Classsico, Cantina Sociale Negrar,
biologischer Anbau,15,0% vol.Alk., ca. 25,- Euro:
mittleres Purpur. Recht feine Kirschnoten in der Nase, dazu Kakao im Mund.
Ein schon schön entwickelter, runder, eleganter Wein, der für einen Amarone fast schlank daher kommt.
Alle sehen ihn eine Stufe besser als den Vorgänger: 15,0 - 16,0 Punkte.

5. 2003er Vigneti di Jago, DOC Amarone d.V. Classico, Cantina Sociale Negrar,
selektierte Trauben,16,0% vol.Alk., ca. 32,- Euro:
schwärzliches Purpur. Kirsche und Kaffee in Nase und Mund. Kraftvoller, saftiger Wein mit präsenten Tanninen.
Dreiteilt die Runde: zu alkoholisch 14,0 Punkte (Minderheit), überkonzentriert aber o.k. 15,5 Punkte, schöne Konzentration, Alkohol nicht störend 16,5 Punkte.

6. 2005er Sortillegio, DOC Amarone d.V., Weingut Baltieri,
16,0% vol.Alk., ca. 22,- Euro:
dunkles Purpur. Kirschtöne in der Nase, dazu kommen im Mund deutliche Vanilletöne vom kleinen Holzfass.
Dieser Barriqueton spaltet die Runde: eine Hälfte denkt, es wird sich noch einbinden und vergibt 16,0 Punkte. Die andere Hälfte meint: Vanille mit Kirsch, das geht nicht 14,5 - 15,0 Punkte.

7. 2006er Vino Rosso, Vino di Tavalo, Weingut Baltieri,
16,0% vol.Alk., ca. 24,- Euro:
schwärzliche Farbe. Neben der Kirsche erscheinen in der Nase Töne, die von den einen als Gewürze, von den anderen als metallisch und gemüsig wahrgenommen werden.
Am Gaumen erscheint große Fruchtsüße.
Eine Hälfte würden trotz der Konzentration gerne 1 - 2 Gläschen trinken und vergibt 15,5 - 16,5 Punkte.
Die andere Hälfte hält den Wein für überkonzentriert und rügt die Gemüsetöne: 14,0 - 14,5 Punkte.

8. 2005er Amarone della Valpolicella, DOC Amarone d.V., Weingut Ferragu,
17,0% vol.Alk., ca. 55,- Euro:
sattes Purpur. Kirsche und Backgewürze in der Nase.
Weihnachtsgebäck, Lebkuchen und Kirschen im Mund. Herausragend lange am Gaumen, voller Saft, dabei nuanciert und delikat.
Gefällt einheitlich: 17,0 - 18,0 Punkte.

9. 2003er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi,
15,5% vol.Alk, ca. 39,- Euro:
dunkles Purpur. Reiches Bukett nach Lebkuchen und Kirschen. Kirschlikör, Spekulatius und Glühwein am Gaumen.
Runder delikater Wein.
Einheitlich 16,0-16,5 Punkte, einer vergibt sogar 17,0 Punkte.

10. 2000er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi,
16,5% vol.Alk., ca. 50,- Euro:
purpur. Rosinen und etwas Alterstöne. Kirsche, Honigkuchen und Schokotöne am Gaumen.
Der Wein teilt die Runde: etwas unharmonisch, oxydativ und störenden Alkohol bemängeln die einen (15,0 Punkte), "geiler Gaumen", Würze und Geschmeidigkeit loben die anderen (16,5 Punkte).

11. 1997er Morar, DOC Amarone d.V., Az.Agr. Valentina Cubi,
15,5% vol.Alk., ca. 50,- Euro:
bräunliches Purpur. Welkes Laub und Kirschen in Nase und Mund.
Das welke Laub (Alterstöne) hat nur der Chronist notiert.
Der Rest der Runde teilt sich in die, die den Wein total o.k. und sehr schön sehen (16,5 Punkte) und die, die "ganz klar leichtes TCA" konstatieren (welche Aussage: ganz klar und leicht! - es waren wohl die bisher konsumierten 10x15,5 = 155% Alk)

12. 2004er Costasera, DOC Amarone d.V.Classico Riserva, Erzeuger Masi,
15,5% vol.Alk., 48,- Euro:
dunkles Purpur. Liebstöckel, Kirsche und Minze in der Nase. Liebstöckel mit konzentrierter Kirsche auch im Mund.
Eine Mehrheit ist recht angetan (16,0 Punkte), eine Minderheit wertet tiefer (15,0 Punkte).

13. 2006er Amarone Classico, DOC Amarone d.V. Classico, Weingut Allegrini,
15,5% vol.Alk., ca. 72,- Euro:
dunkles Purpur. Kräuter und Kirsche in Nase und Mund, dabei eine marmeladige Dichte.
Sehr harmonisch mit reicher Delikatesse.
Für viele der beste Wein bisher:17,5 Punkte.
Nur der Chronist geizt mit 16,5 Punkten.

14. Amarone, DOC Amarone d.V., Weingut Bussola,
16,5% vol.Alk., 55,- Euro:
dunkles Purpur. Reiches Bukett nach Kirschen, Nougat und ein wenig Lösungsmitteln.
Schoko und Kirsche am Gaumen. Harmonisch, reich und delikat.
Für 3 Teilnehmer der beste Wein bisher und 17,5 - 18,5 Punkte.
Der Rest ist auch angetan und wertet 17,0-17,5 Punkte.

15. 2003er Amarone, DOC Amarone d.V., Romano das Forno,
16,5% vol.Alk., 197,- Euro:
schwärzlicher Wein mit purpurnem Rand.
Sehr reiches Bukett nach Kirsche. Im langen Nachhall kommen Röstnoten dazu.
Wunderbare Harmonie begeistert die Mehrheit, die 18,0 Punkte vergibt.
Nur 3 bemängeln einen Bitterton und geizen mit 16,5 Punkten.

16. 2000er Amarone classico, DOC Amarone d.V. classico, Giuseppe Quintarelli,
16,5% vol.Alk., 155,- Euro:
etwas bräunliches Purpur. Reiches Kirschbukett, das sich sehr fein auch am Gaumen wiederfindet.
Langer Nachhall, viel Harmonie, Eleganz und Finesse.
Ein nobler Wein, den bis auf 3 den besten Wein des Abends nennen: 18,0 - 19,0 Punkte.

Angefixt von diesen 16 Weinen, beschlossen 8 Teilnehmer, auch noch der 17. Flasche den Hals zu köpfen und dafür je einen Fuffi an den Ausrichter abzudrücken, der dafür dann den Glascontainer aufsuchen durfte.

17. 1990er Amarone classico, DOC Amarone d.V. classic, Giuseppe Quintarelli,
15,0% vol.Alk., 400,- Euro:
bräunliches Purpur. Feine Kirsche in der Nase. Kräuter mit Liebstöckel und Kirsche am Gaumen.
Noch längerer Nachhall als der 2000er. Perfekte Harmonie.
Wie der 2000er elegant und finessereich, dabei noch etwas nuancierter.
Der Chronist hat keine Punkte mehr abgefragt, denkt aber, dass die Wertung ähnlich oder einen Tick höher als beim Vorgänger liegt (18,0 - 19,0 Punkte).
Auf alle Fälle hat keiner den Fuffi bedauert.

Zufrieden sanken wir danieder - auch der Rösrather war zahm wie ein Lamm: "Leersaufen muss man sie, die Germanicusse und Berlusconisse", murmelte er vor sich hin.
Und nur die Angst der beiden Brüder, die den Mietvertrag für die Katakomben unterschrieben haben, ließ uns nach Hause wanken anstatt den Abend mit einem schönen Feuerchen zu beenden, wie es eigentlich nach solchen Zechabenden kölsche Art ist.