Griechenland
zusammengestellt von Bernd Handschuh



Protokoll:Wolfgang Martin



Probiert wurden :

1. Ohne Jahrgang, Cair brut Sekt, C.A.I.R, Rhodos
2. 2008er Foloi, Wg. Mercouri, Piati/Peleponnes
3. 2009er Assyrtiko, Wg. Sigalas, Santorini
4. 2009er Weißer Landwein, Wg. Biblia Chora, Pangeon /Makedonien
5. 2008er Malagousia, Wg. Gerovassilion, Epanomi /Chalkidiki
6. 2008er Alexandra, Claudia Papayianni, Chalkidiki
7. 2008er Mantinia, Wg. Tselepos, Mantinia/ Peleponnes
8. 2009er Sauvignon blanc, Alpha Estate, Florina/Makedonien
9. 2008er Viognier, Wg. Geravassilion, Epanomi/Chalkidiki
10. 2005er Agiorgitiko, Gaia Estate, Nemea/Peleponnes
11. 2004er Driopi Reserve, Wg. Driopi (Tselepos), Nemea/Peleponnes
12. Pirat: 2007er Nemea, Agiorgitiko, Erzeuger unbekannt
13. 2003er Rapsani Reserve, Tsantalis, Rapsani/Thessalien
14. 2005er Avaton, Wg. Gerovassilion, Epanomi/Chalkidiki
15. 2004er Taos Cava, Wg. Parparoussis, Patras/Peleponnes
16. 2006er Mavrotragano, Wg. Sigalas, Santorini
17. 2005er Xinomavro, Alpha Estate, Florina/Makedonien
18. 2004er Ghi Kai Uranos, Wg. Thimiopoulos, Naoussa/Makedonien
19. 2006er Syrah, Wg. Kokkalis, Ilia/Peleponnes
20. 2006er Trilogia, Wg. Kokkalis
21. 2006er Cabernet/Merlot, Wg. Lyrarakis, Kreta


Ein Hoch auf Lysistrate
- Sexstreit spült griechische Weine in Kölner Seilschaft -



Schlimmes gibt es zu berichten von der Kölner Seilschaft. Wie es dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein dürfte (siehe Mail vom 12.09. dieses Jahres), wurde dort von einer kleinen Clique im Spätsommer die Anarchie ausgerufen, unser aller Hein als abgesetzt erklärt, das Zentrum der Welt in den Osten verschoben und ein netter älterer Herr aus Köln-Höhenhaus als Gegenhain vorgeschoben, um die Rachsucht derer zu befrieden, die seit dem Wegzug der Regierung nach Berlin von Hauptstädtern zu Provinzdörflern verkommen sind.

Dabei wurden ehrwürdige Großfamilien beleidigt und nebenbei das damals noch nicht erschienene Buch von Sarrazin promotet. Es wurden nicht gehaltene Versprechungen gemacht, etwa die, dem Hein 6 Flaschen Riesling die Woche als Apanage zukommen zu lassen - davon hat er bis heute keine Flasche gesehen: die Rebellen schulden ihm also bis Jahresende 15 Wochen * 6 = 90 Flaschen Riesling, die der Hein dann mit dem Chronisten am ersten Januarwochenende wegsüffeln könnte.

Außerdem wurden die unsinnigsten Behauptungen aufgestellt.
Zum Beispiel die, das alle wahren Machtzentren der Welt im Osten lägen und deshalb auch die Seilschaft den Rhein überqueren und aufs östliche Ufer ausweichen sollte.
Dazu wurden das Weiße Haus und das Avignon der Gegenpäpste angeführt. Solch ein Unsinn kann nur von einem Regierungsbeamten stammen, den als zurückgelassenen Bonner die Verlegung des Machtzentrums vom Westen der Republik in die Nähe von Iwan dem Schrecklichen und dem Geburtsort von Dschingis Khan so verunsichert hat, dass er alles tut, um sich bei den Ossis einzuschmeicheln und damit auf der Karriereleiter vielleicht doch noch auf die Berliner Treppe zu rutschen.

Wir Kölschen haben noch nie über den Osten oder den Westen geredet. Kalk, Höhenhaus und Berlin liegen nicht deshalb auf der schäl Sick weil sie im Osten liegen, sondern weil sie rechts des Rheins zu finden sind.
Links und rechts sind die Kriterien. Links schlägt das Herz, links steht der Dom, links sind nur der Daumen und die Dummen rechts! Dabei sind wir uns mit den Gegenpäpsten und den amerikanischen Präsidenten vollkommen einig, denn Potomac und Rhone fließen genau andersherum als der Rhein. Wie Barrack Obama neulich so treffend bemerkte: "the right side (of the river) is the wrong side !"
Schließlich weiß auch Obama, dass rechts des Rheins Düsseldorf liegt!
Wollen wir die Kölner Seilschaft also nach Düsseldorf verlegen? Niemals!

Es gab also Krieg im weinlichen Rheinland, die Kölschen gegen die Bönnschen und andere Weinfreunde von niedrigerer Herkunft. Die Messer wurden gewetzt, die leeren Flaschen nicht mehr in die dafür vorgesehenen Container entsorgt, sondern mit Wut und Hass über den Fluß geschleudert (soviel Flaschenpost ist in Holland noch nie gesichtet worden), die Gurgel des anderen wurde nicht nur als mißliche Konkurrenz beim Weingenuß sondern auch als begehrenswertes Objekt zum Durchbeißen verstanden.
Also eigentlich das ganz normale Verhalten der Seilschaft. Wer jemals bei der Reblaus Fisch gekauft hat, weiß, dass diesem ein gewisser Geruch anhaftet. Normalerweise also kein Grund zur Sorge.
Nur dass die Metzelei diesmal nicht nach einer Probe sondern vor einer Probe stattfand.

Das ließ bei unseren Frauen Sorge aufkommen. Hatten sie doch gerade zuvor an der sommerlichen Champagnerprobe teilgenommen, und sahen die Fortsetzung dieser alljährlichen Veranstaltung bei Reduzierung der Fahrer und Flaschenöffner durch die offenen Kriegshandlungen gefährdet.
Außerdem nervte sie wohl, dass wir Männer bis tief in die Nacht entweder vor dem Computer hockten um mailige Giftpfeile gegen die Gegenpartei ins Netz zu schießen oder uns mit unseren Verbündeten zu Lagebesprechungen außer Haus versammelten und ihnen bei Rückkehr gegen morgen die neuesten Strategien vorlallten, bevor wir schnarchend neben ihnen niedersanken.

Irgendwie fehlte unseren Frauen was. Auch der Versuch der Rebellen in Nachfolge der CSU eine Frauenquote einzuführen, konnte sie nicht beschwichtigen - es fehlte wohl die Quotierung der Getränke auf 50% Champagner-Rosé. Und so schworen sie einen schrecklichen Schwur.

Wir wissen nicht, von wem es ausging, glauben aber, dass die Herrin der Katakomben die Freundin der Reblaus eingeladen hat. Die Anwesenheit der letzteren ist recht wahrscheinlich, zitiert das Protokoll doch eine "Lampito" bei der Begutachtung des angestellten Wein mit den Worten: "Und riacha duads aa guat, beim Kastor!", was in der Seilschaft wirklich nur der Birgit zuzuordnen ist.
Wobei die Verwendung von Rotwein eigentlich auf die Frau des Chronisten schließen läßt, die sich des öfteren des Rieslings überdrüssig zeigt.

Die Frauen schworen also bei einem Fäßchen Thasierwein, der als gehaltvollster Rotwein im klassischen Griechenland dem Chios gleichgestellt war und von der Insel Thasos im nordägäischen Meer stammte. Er muß wohl schon ziemlich gereift gewesen sein, denn der Höhepunkt des Weinanbaus auf Thasos lag im 3. Jahrhundert vor Christus und hat heute nur noch regional Bedeutung.

Liebes Forum! Ich gehe davon aus, dass alle Leser hier über 16 Jahre alt sind, weil sie sonst ja nichts mit Wein am Hut haben dürfen. Denn jugendfrei ist das nicht, was ich gleich der Wahrheit halber zu Protokoll geben muss.
Ich verstehe allerdings jetzt, warum der Unterricht des Altgriechischen sich anno dazumal bei Oberstufen-schülern großer Beliebtheit erfreute und auf Mädchenlyceen strikte verboten war.
Der Text ist übrigens nicht von Alice Schwarzer, die hätte den Rotwein da herausgelassen. Der Text ist klassisch, 2500 Jahre alt, damit älter als unser Dom und hätten wir gewußt, wozu dass führt, hätten wir keine so hoch gebildeten Frauen, sondern nur blonde Dummerchen, für die Reclam die Prospekte aus dem Mediamarkt und die überhaupt nur immer das letzte Wort haben, weil sie brav wiederholen, was wir ihnen gesagt haben.
(eine ideale Abendunterhaltung: "Dieser Wein ist gut!" "Gut". "Dieser Wein hat Kork!" "Kork" (sie fängt an zu weinen…)."Mußt doch nicht gleich Weinen, Kleines, wir haben ja noch eine Flasche! "streicht ihr übers Haar..)

Auch bei den über 16 jährigen sollten nur diejenigen weiterlesen, die unter dem Kettensägenmassaker leichte Unterhaltung verstehen. Denn es ist grausam, was unsere Frauen unter Pseudonym über einem Humpen Rotwein geschworen haben.

So sagte eine "Lysistrate" vor, so wiederholte eine "Kalonike" für alle:
" Keiner, weder ein Liebhabern noch ein Ehemann
soll mir nahen mit steifem Schwanz.
Zu Hause leben will ich gänzlich unberührt,
im Safrankleid und schön zurechtgemacht,
damit mein Mann heftig brenne vor Verlangen nach mir,
und niemals will ich mich freiwillig meinem Manne hingeben.
Wenn er mich aber gegen meinen Willen vergewaltigt mit Gewalt,
gewähre ich´s ihm nur schlecht und bewege mich nicht dabei.
Ich werde meine Perserschuhe nicht zur Decke strecken.
Ich werde nicht die Stellung einnehmen wie die Löwin auf der Käseraspel.
Wenn ich dies alles einhalte, mag ich hieraus trinken.
Aber übertrete ich es, soll der Becher sich mit Wasser füllen."

Und auf die Frage: "Schwört ihr dies alle zusammen?" antworteten wahrhaftig doch alle: "Ja, beim Zeus!"

Dieser Ausbund von Grausamkeit! Haben sie schon einmal einen guten Wein von edler Herkunft und bestens gealtert, so soll ein klitzekleines Übertreterchen den Wein in Wasser verwandeln. Pfui! Das ist ganz und gar unchristlich, hat doch der Herr Wasser in Wein und nicht Wein in Wasser…. Da gehört doch so ein edler Tropfen nicht in solche Hände nicht!

Also, nur weil wir Männer uns ein wenig prügelten, riefen unsere Frauen einen Sexstreik aus.

Jetzt besteht die Kölner Seilschaft zugegebenermaßen zumindest im Kölner Teil meist doch aus etwas betagteren Herrschaften. Mein Gott, waren wir froh! Die Frauen im Streik! Endlich mal wieder Zeit für uns selber! Könnte man sich doch glatt mal treffen und ein wenig Wein verkosten.

Das Thema hatten uns die Frauen ja vorgegeben und der Bernd kaufte auf, was an griechischem Wein zu kriegen war. In den Katakomben konnten wir uns dieses Mal nicht treffen, denn da war Lysistrate vor. Aber schließlich spielt unser aller Hein noch einmal im Jahr Tennis und sein Tennisclub hat schon die Gründungsveranstaltung der Seilschaft gesehen.

Und siehe da, alle kamen, auch die Rebellen aus der Provinzstadt Bonn. Natürlich nur die Männer. So hat der Sexstreik unserer Frauen auch sein Ziel erreicht wie damals in Athen: Frieden in der Seilschaft. Ob die angestellten 21 griechischen Weine bei den probierenden Menschen auch zu Wohlgefallen führte, sei im folgenden beschrieben.

Der Thasierwein fehlte natürlich, den hatten ja unsere Frauen beschlagnahmt.

1. Ohne Jahrgang, Cair brut Sekt, C.A.I.R, Rhodos
Rebsorte Athiri, 12,5% vo.Alk., 8,50 Euro:
kleine, aber wenige Perlen. Heu in der Nase, Zitrus am Gaumen. Nicht allzu langer Abgang.
Süffiger Sekt, der von den einen als zu kurz empfunden (73-75 Punkte) von den anderen wegen schöner Zitrusnoten gnädiger mit 78-80 Punkten bedacht wird. Könnte man Lysistrate schicken, damit der Streik noch etwas andauert.

2. 2008er Foloi, Wg. Mercouri, Piati/Peleponnes
Roditis und Viognier, 12,6% vol.Alk., 7,70 Euro:
helles Gelb. Heu in der Nase, Quitten am Gaumen. Sehr einfacher, mundiger Wein, dem es an Länge fehlt.
Einheitlich 76-77 Punkte.

3. 2009er Assyrtiko, Wg. Sigalas, Santorini
Assyrtiko, 13,3% vol.Alk., 8,40 Euro:
blaßgelb. Birne im Bukett und im Mund. Etwas alkoholisch. Die Reblaus würde wegen ihm nicht nach Santorini fahren. Hat aber etwas mehr Statur als der Vorgänger, dafür eine Spur Alkohol zuviel.
79- 83 Punkte

4. 2009er Weißer Landwein, Wg. Biblia Chora, Pangeon /Makedonien
Assyrtiko und Sauvignon blanc, 12,5% vol.Alk., 10,50 Euro:
Gelbgolden. Stachelbeere in Nase und Mund. Erst klar Sauvignon, der dann wegbricht und etwas anderem - dem Assyrtiko ? - Platz macht. Mittelsaftig.
81 - 85 Punkte

5. 2008er Malagousia, Wg. Gerovassilion, Epanomi /Chalkidiki
Malagousia, 12,5% vol.Alk., 12,50 Euro:
dichtes Gelbgold. Kräftiger Ton nach schwarzer Johannisbeere in Nase und Mund.
Am Gaumen ein leichter Bitterton. Erinnert etwas an Scheurebe. Die Runde ist recht angetan.
82 - 85 Punkte

6. 2008er Alexandra, Claudia Papayianni, Chalkidiki
Malagousia , 13,0% vol.Alk., 10,70 Euro:
gelbgolden. Noch etwas verschlossene Nase nach Birne, Äpfel und Zitrustönen.
Im Abgang ein deutlicher Bitterton, dadurch etwas unharmonisch. 80 - 82 Punkte, für eine Minderheit auch 84 Punkte.

7. 2008er Mantinia, Wg. Tselepos, Mantinia/ Peleponnes
Moschofilero, 12,0% vol.Alk., 9,20 Euro:
gelbgolden. Blumiges Bukett nach Rosen, die mit Muskattönen auch am Gaumen erscheinen.
Lebendige Säuren ergeben einen schönen Wein mit Traminerart.
85 - 87 Punkte bei der Mehrheit, der Chronist beläßt es bei 82.

8. 2009er Sauvignon blanc, Alpha Estate, Florina/Makedonien
Sauvignon blanc, 13,0% vol.Alk, 14,- Euro:
Der Wein wird nicht bewertet, da er allem Anschein nach einen Flaschenfehler hat (der Sauvignon ist nicht zu schmecken und er schmeckt anders als bei einer Vorprobe)

9. 2008er Viognier, Wg. Geravassilion, Epanomi/Chalkidiki
Viognier, 13,0% vol.Alk., 14,- Euro:
gelbgolden. Birne in Nase und Mund, dazu ein leichter Bitterton im Abgang. Ein süffig runder Wein, der viel Rebsortencharakteristik mitbringt.
84 - 87 Punkte.

Und nun zu den Roten:

10. 2005er Agiorgitiko, Gaia Estate, Nemea/Peleponnes
Agiorgitiko, 13,5% vol.Alk., 24,70 Euro:
Purpur und rote Beeren in Nase und Mund. Es besteht aber ein Verdacht auf Kork, deshalb bekommt der Wein keine Wertung.

11. 2004er Driopi Reserve, Wg. Driopi (Tselepos), Nemea/Peleponnes
Agiorgitiko, 14,0% vol.Alk., 24,- Euro:
dunkles Purpur. Maulbeeren und andere dunkle Früchte. Saftiger Wein, den einige etwas oxydativ finden (81-82 Punkte), andere als charmant kennzeichnen (85-87 Punkte).

12. Pirat:
purpur. Kräftiger Kirschton in Nase und am Gaumen. Keine allzu große Statur, aber ansprechend.
Die Runde ist nicht gerade begeistert aber durchaus angetan: 82 - 83 Punkte.
Diesmal geizt nur der Chronist mit 80 Punkten.
Ein Hoch dem edlen Spender Bernd, der sich in ungeheure Kosten gestürzt hat:
2007er Nemea, Agiorgitiko, Erzeuger unbekannt, dafür der Händler umso bekannter (Aldi-Wein), 2,99 Euro.

13. 2003er Rapsani Reserve, Tsantalis, Rapsani/Thessalien
Cuvée aus Krassato, Stavroto und Xinomarno, 13,5% vol.Alk., 12,95 Euro:
schwärzliches Purpur. Kräftige Kirschtöne in der Nase, dazu Schokolade am Gaumen.
Reifer Wein, der etwas rustikal, dabei aber süffig und lecker daherkommt.
83-85 Punkte von der Mehrheit, eine minderheit knausert mit 80 Punkten.

14. 2005er Avaton, Wg. Gerovassilion, Epanomi/Chalkidiki
Cuvée aus Limnio, Mavroudi und Mavrotragano, 14,0% vol.Alk., 24,80 Euro:
dunkles Purpur. Kirsch und Brombeeren in Nase und Mund. Präsente Tannine und lebendige Säuren verleihen dem Wein einige Eleganz.
Für zwei Drittel der runde der beste Wein bisher: 85 - 87 Punkte. Ein Drittel moniert einen Bitterton: 82 Punkte-

15. 2004er Taos Cava, Wg. Parparoussis, Patras/Peleponnes
Mavrodaphne (trocken), 13,5% vol.Alk.; 24,- Euro:
dunkles Purpur. Etwas verhaltene Nase nach Fleisch und schwarzer Frucht, am Gaumen dazu Kräuter, Speck und Rauchtöne.
Der Wein hat Charakter: 83 - 87 Punkte von allen.

16. 2006er Mavrotragano, Wg. Sigalas, Santorini
Mavrotragano, 14,5% vol.Alk., 27,50 Euro:
purpur. In der Nase anfangs zumindest Aceton, dann schwarze Frucht, die am Gaumen etwas parfümiert wirkt.
Sehr saftig und kraftvoll. Die Mehrheit bestätigt, dass das Aceton nach kurzer Zeit verschwindet (87-88 Punkte), eine Minderheit um den Chronisten findet den Wein überkonzentriert ( 82 Punkte).

17. 2005er Xinomavro, Alpha Estate, Florina/Makedonien
Xinomavro, 13,5% vol.Alk., 19,50 Euro:
purpur. Kräftige Nase mit Amarena-Kirschen und fleischigen Tönen.
Am Gaumen die Amarena und ein Bitterton, der an Campari erinnert.
Je nachdem, wie der Bitterton gefällt: sehr gut 87-88 Punkte oder 83-84 Punkte.

18. 2004er Ghi Kai Uranos, Wg. Thimiopoulos, Naoussa/Makedonien
Xinomavro, 14,0% vol.Alk., 17,50 Euro:
dunkles Rubinrot. Rote Johannisbeere in der Nase, dazu Marzipan am Gaumen. Sehr präsente Säuren im reifen Wein.
Der Wein polarisert: 80% sehen ihn bei 80 Punkten, 20% halten ihn für sehr gut und zücken 86 Punkte.

19. 2006er Syrah, Wg. Kokkalis, Ilia/Peleponnes
Syrah, 14,0% vol.Alk., 29,90 Euro:
altpurpur. Kräftige Töne nach schwarzen Beeren in der Nase und zusammen mit präsenten Tanninen auch am Gaumen.
Saftiger, kraftvoller, kerniger Wein, dem alle 90 Punkte geben bis auf den Chronisten, der mit 85 Punkten geizt.

20. 2006er Trilogia, Wg. Kokkalis
Cabernet Sauvignon, 14,0% vol.Alk., 29,90 Euro:
dunkles granatrot. Cassis in Nase und Mund, dazu Schokolade und eine kräftige Säure.
Geschmeidiger Wein und gleiches Bewertungsschema wie beim Vorgänger:
alle 90 Punkte bis auf den Chronisten mit 85.

21. 2006er Cabernet/Merlot, Wg. Lyrarakis, Kreta
Cabernet Sauvignon und Merlot, 13,0% vol.Alk., vor Ort 14,50 Euro:
Granatrot. Neben dem Cassis am Gaumen auch Acetontöne in der Nase.
Geschmeidiger, mittelsaftiger Wein, der die Runde dreiteilt:
hier 84 Punkte, da 86 Punkte (die Mehrheit) hü schließlich sogar 90 Punkte.

Nach diesen 21 griechischen Gewächsen schauten sich die Probanden recht zufrieden an.
War doch ein voller Erfolg, dieser Sexstreik unserer Lysistraten. Den wir an diesem Abend aufs heftigste unterstützten, denn wer kann nach 21 Flaschen noch was anderes machen, als süß davon im Bett zu träumen….

Wobei uns das mit der Löwin auf der Käseraspel doch heftig den Kopf zerbrechen läßt

berichtet Wolfgang