Chabli
zusammengestellt von Heiko Reinartz + Michael Schmitt



Protokoll:Wolfgang Martin



Probiert wurde :

1. 2007er Chablis, Domaine William Fêvre,
2. 2007er Fourchaume, Dom. Jean Durup (L´Eglantière),
3. 2004er Terroir de Chablis, Verget,
4. 2004er Mont de Milieu, Dom. Pinson Frères,
5. 2004er Montée de Tonnere, Jean-Marc Brocard,
6. 2004er Montée de Tonnere, Dom. Billaud-Simon,
7. 2004er Fourchaume "Vaulorent", Dom. William Fêvre,
8. 2004er Les Clos, Dom. Pinson Frères,
9. 2004er Les Clos, Dom. Jean-Marc Brocard,
10. 2004er Les Clos, Dom. Billaud-Simon,
11. 2002er Les Clos, Joseph Drouhin,
12. 2000er Vaudésir, Dom. Billaud-Simon,
13. 2000er Les Clos, Dom. William Fèvre,
14. 2000er En Bullard, Dom. Daniel Barraul,
15. 1997er Bougros, Dom. William Fèvre,
16. 1985er Les Clos, Dom. Dauvissat,
17. 1996er Les Preuses, Dom. William Fêvre,
18. 1997er La Forêt (heute Montmains), Dom. Ravenau,


Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden….
- Koelner Seilschaft trinkt Chablis



Seit Carsten Henn der Mafia angehört, herrscht in Köln der Bildungsnotstand. Es kommen einfach keine neuen Weinkrimis mehr auf den Markt und die fünf existierenden aus dem Ahrtal haben wir alle schon dreimal gelesen. Die Kurzkrimis - zumindest die kürzeren - können wir auswendig und selbst die Hundegeschichte aus dem Piemont haben wir schon zweimal hinter uns.

Nun mag die Produktionsflaute der Henn´schen Weinkrimis der Tatsache geschuldet sein, dass in den ersten fünf Bänden dermaßen viele Winzer, Weinköniginnen, Weinkritiker und Weinfunktionäre in teils bestialischer Weise ums Leben kamen, dass die Findung neuer Handlungsträger literarisch typusbedingt recht schwierig geworden ist.
Wir würden Carsten deshalb den Wechsel des Sujets auf Liebesromane nahelegen - als Barbara Cartland der Weinnasen sozusagen. Weil dort am Ende, wenn Silvanerfee den Spätburgunderhexer endlich vom Weinfass weggelockt hat, sich rosé´ige Pausbäckchen durch eifrige Aufnahme rieslinggeschwängerter Muttermilch auf die Übernahme des seit 1543 in Familienbesitz befindlichen Weingutes und Band 2365 der Henn´schen Schieferlandsaga vorbereiten könnten.

Leider weiß die Seilschaft jedoch noch andere Gründe für die Kreativitätslücke unseres Heimatschriftstellers zu berichten.
Kaum hatte er den italienischen Hundekrimi geschrieben, schon kam er mit der Mafia in Verbindung und arbeitet seitdem als Weinkritiker. Verbrecherisch trägt er dazu bei, die Preise der wirklich guten Weine durch hohe Punktzahlen in unerschwingliche Höhen zu treiben und sie so von unseren durstigen Kehlen fernzuhalten - zumindest müssen wir die Einkaufsmenge reduzieren und werden unseren Enkeln kaum noch etwas übriglassen können in unseren sich geschwind leerenden Weinkellern.

Deshalb hat ihn die Seilschaft zusammen mit dem ebenso überführten Mafiosi Wolfgang Faßbender , der allerdings Mitglied einer anderen Mafiafamilie ist, verhaftet und lässt ihn unter den Augen eines weit und breit berüchtigten Obersklaventreibers aus dem Siebengebirge (dessen Freundin und der Sohn der Reblaus können ein Lied davon singen) bei St. Aldegund eine Steillagenparzelle bearbeiten.
Ziel ist die Erzeugung eines absoluten Spitzenrieslings. Jedes Beerchen wird im Herbst einzeln betrachtet werden und was nicht absolut perfekt ist, wird in den Grundwein von Uli Stein wandern. Hundert Prozent für den hundert Punkte Wein!

Anfangs hatten wir als Höhepunkt der Strafe eine Verkostung dieses Superweins durch die in den einschlägigen düsteren Quellen schlecht bewerteten und somit in den Ruin getriebenen Winzer vorgesehen, haben dann aber - als die Großen Gewächse endgültig die Schallmauer des Erschwinglichen durchbrachen - die Strafe verschärft und werden den Wein in der Seilschaft selber verkosten.
"Ich spüre eine gewisse Frucht, aber die Mineralität steht deutlich hinter der Säure zurück und der Nachhall könnte auch etwas länger sein", solch Nörgelei nach einem Jahr Hölle im Himmelreich wird jede arme Seele brechen!

Nun gut, dass geschieht den Verbrechern recht, rettet die Seilschaft aber nicht aus ihrer Bildungsnot. Also sind wir im die Mayersche um neuen Lesestoff zu finden. Natürlich wollten wir nicht viel Geld ausgeben, denn schließlich kaufen wir keine Katze im Sack, wie wir ja auch Weine nicht ungekostet erwerben.
Also suchten wir unter den kleinen gelben Büchlein für 2 oder 3 Euro und haben dort einen uns bisher unbekannten Autoren gefunden, der wahrscheinlich einer dieser jungen, wilden Nachwuchsdichter ist. Immerhin hat er auch schon zwei Bände eines Werks veröffentlicht. Seinen Namen dürfen wir natürlich nicht nennen, denn das wäre ja Schleichwerbung und die ist im Forum nicht erlaubt.

Bisher haben wir nur den ersten Band gelesen, aber zu unserer Freude prompt Bezug zu unserem Lieblingsgetränk gefunden:
"Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern".

Natürlich müssen wir uns beim Forum für diese recht rassistische Äußerung entschuldigen, aber wie gesagt, der Carsten ist am Schreiben verhindert und wir mussten nehmen, was wir bekamen, schließlich liegt das Protokoll seit dem Frühjahr herum.

Die Äußerung gilt selbstverständlich nicht für die Kölner Seilschaft und der Autor kommt auch nicht aus dem Rheinland. Der erste Teil zumindest liegt uns fern.
Denn wir Kölner mögen die Franzen herzlich leiden besonders die Franzinnen: Franziska, Francesca, Franca und vor allem France (Elle est lá!) Gall.
Es ging uns - abgesehen von dem zeitweiligen Verbot kirchlicher Feiertage inklusive des Karnevals - nie so gut wie unter französischer Verwaltung. Schließlich haben wir als Cisrhenanen unsere Schwierigkeiten uns bedingungslos zur deutschen Nationalität zu bekennen, deshalb schicken wir ja auch einen Polen in die Nationalmannschaft.

Mit den Franzosen verbindet uns eine zweitausendjährige Staatsbürgerschaft im römischen Reich, die von uns nie aufgekündigt wurde, auch wenn Sigibert der Lahme uns 451 die Bundespersonalausweise in die Hände drückte. Wir sind da wie der große Karl, der einerseits die Sachsen schlachtete (und das waren nicht die in Dresden, sondern die in Hannover, Mr. McAllister!), sich andererseits mit dem Hunold und dem Lupus um das Bordelais prügelte und als Kompromiss für diese Vergnügungen seinen Hauptwohnsitz nach Aachen ins Rheinland verlegte.

Nie würden wir Kölner einen Satz unterschreiben, wie er zu Beginn des ersten Weltkriegs auf den Berliner Zügen stand, die an die Front fuhren: "Jeder Stoß, ein Franzoß´!" Wir würden zumindest das letzte Wort des Reims verweiblichen wollen.

Den zweiten Teil des Zitats unseres Nachwuchsautors unterstützen wir dagegen gerne und prosten kräftig mit Champagner, Burgunder und manch schönem Médoc einander zu, sind allerdings nicht fanatisch, da uns Barolo, Chianti, Shiraz und natürlich unser cisrhenanischer Riesling ebenso erfreuen können.
Deshalb mögen unsere Vorräte französischer Weine nicht den Umfang richtiger Bordeauxnasen haben und deshalb war es klug vom Hein zur Ausrichtung mehrerer Proben französischer Weine um Hilfe im Osten nachzufragen.

Denn nur dort, jenseits des Rheins, findet man die wahren Franzosenfresser. Die können die Franzen so wenig leiden, dass sie ihnen nicht die Butter auf dem Brot gönnen, geschweige denn die Auster in der Schale, den Fisch in der Terrine, das Tournedo im Speckmantel, die Schnecke im Haus und selbst den französischen Fröschen werden ihre Schenkel nicht vergönnt.
Selbstverständlich sind diese Leute auch der Meinung, dass den Franzosen nur die Aufgabe zukommt leere Flaschen so schnell wie möglich wieder zu füllen, nachdem sie von ihnen noch schneller geleert worden sind.

Wie ihre Vorfahren vor zweitausend Jahren pflegen diese Leute etwa einmal im Jahr die Hosen hochzukrempeln, den Rhein zu durchwaten, den Limes zu durchbrechen, nach Gallien einzufallen, die heimgesuchten Landschaften wie die Heuschrecken ratzekahl leer zu essen und zu saufen und was noch übrig ist, plündernd nach Osten in ihre Keller inmitten der herzynischen Wälder zu verschaffen.

So war es wirklich klug von unserem Hein im Osten nach französischen Weinen zu suchen. Und prompt wurde er schon in Wuppertal fündig, wo ein besonders finsterer Geselle oft zweimal im Jahr nach Gallien einfällt und nachweislich mindestens die Champagne und die Burgunderländer ausgeplündert hat.
Dieser Heiko brachte zudem den Oberbarbaren mit, der als wahrscheinlich direkter Cherusker die Franzen so wenig leiden kann, dass er selbst einen weltbekannten Weinverkoster nur deshalb mit unflätigsten Ausdrücken belegt, weil dieser aus dem Frankenland stammt: "k oder z, keine Ahnung ist keine Ahnung!" Er dagegen kennt jeden Weinstock in Burgund mit Namen.

Kurz und gut, die Kölner Seilschaft profitierte von Heikos Weinkeller und Thomas Sachverstand und trank im April Chablis, die Weißweine aus der nördlichsten Region Burgunds.
Zu Heikos Weinen hatte Michael Schmitt noch beitragen dürfen was er im Keller hatte und so standen dann 18 Flaschen von der Gebietsappellation bis zum Grand Cru auf dem Tisch der Katakomben.
Wir danken den beiden für die Ausrichtung dieser umfassenden Probe, denn mit dem jungen Nachwuchsautor wollen auch wir sehen, ob es gerechtfertigt ist: - "ihre Weine trinken wir gern?"

Es beginnt mit zwei Jünglingen aus dem Jahr 2007

1. 2007er Chablis, Domaine William Fêvre,
AC Chablis, 12,70 Euro:
brillantes Gelb. Grüne Kräuter und Butter in der Nase. Verhaltene Aromen grüner Äpfel am Gaumen.
Artiger Chablis. Die Runde wertet 84 - 87 Punkte.
Herr Parker und Herr Meadows werten 89 Punkte.
Der Chronist meint: Fasse wacker meinen Zipfel! Hier ist so ein Mittelgipfel.

2. 2007er Fourchaume, Dom. Jean Durup (L´Eglantière),
AC Chablis 1er Cru, 18,90 Euro:
dichtes Gelbgold. Kräftige Nase nach gelben und grünen Früchten, reifen Äpfeln.
Im Mund viel Mineralität, reife grüne Äpfel, Honig und ein leichter Bitterton.
Rassiger Wein, bei dem einer Minderheit die Frucht fehlt (84-85 Punkte). Die Mehrheit wertet mit 88 Punkten eine Klasse besser als den Vorgänger.
Herr Meadows vergab 91 Punkte.
Der Chronist kommentiert: Und was das liebe junge Volk betrifft, das ist noch nie so naseweis gewesen.

Wir konzentrieren uns jetzt auf das Jahr 2004 und beginnen mit einem Gebietswein des Handelshaus Verget.

3. 2004er Terroir de Chablis, Verget,
AC Chablis, 15,- Euro:
dichtes Gold. Butter und Tee im Bukett. Nasses Heu, Honig, Oxidationsnoten und Bitterton am Gaumen.
Die Mehrheit findet den Wein oxidiert und vergibt 82-83 Punkte. Eine Minderheit findet ihn gut gereift und wertet 85 Punkte.
Herr Parker vergab einmal 90 Punkte, doch das mag früher gewesen sein.
Der Chronist seufzt: Und, weil mein Fässchen trübe läuft, so ist die Welt auch auf der Neige.

4. 2004er Mont de Milieu, Dom. Pinson Frères,
AC chablis 1er Cru, 14,- Euro:
gelb. Heu, Mineralien und Honig in der Nase. Vanille Jod und grüne Äpfel im Mund.
Eine schlanker, rassiger Wein der mineralischen Art, der durchaus noch etwas Entwicklungspotential hat.
Die Runde teilt sich: 86 Punkte hier, 88-90 Punkte da.
Herr Meadows vergab einmal 92 Punkte.
Der Chronist ist recht zufrieden: Umgibt mich hier ein Zauberduft? Mich drang´s so gerade zu genießen.

5. 2004er Montée de Tonnere, Jean-Marc Brocard,
AC Chablis 1er Cru, 19,- Euro:
gelbgolden. Mineralien und Tee in der verhaltenen Nase. Frische gelbe Äpfel, Kräuter und ein bitterton im Abgang.
Lebendige Säuren.
Die Runde findet den Wein fruchtiger als den Vorgänger und wertet verteilt 85 - 89 Punkte.
Meadows hatte mal 89-92 Punkte vergeben.
Der Chronist meint: Und kann den Gipfel nicht erreichen. Ich wäre gern bei meinesgleichen.

6. 2004er Montée de Tonnere, Dom. Billaud-Simon,
AC Chablis 1er Cru, 19,- Euro:
gelbgolden. Attraktives Bukett nach Heu, Mineralien und gelben Früchten.
Stahlige Mineralität und frische Äpfel am Gaumen. Rassig, kernig, delikat.
Die tolle Frucht, die Mineralität und die straffe Säure lassen den Wein zum besten Wein bisher reüssieren, die Runde vergibt 88-92 Punkte.
Herr Meadows gab 92 Punkte.
Der Chronist denkt: Zufrieden jauchzet Groß und Klein: hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein.

7. 2004er Fourchaume "Vaulorent", Dom. William Fêvre,
AC Chablis 1er Cru, 31,40 Euro,:
brillantes Strohgelb. Honig, Kräuter und Blüten in der Nase. Honig, Butter und Äpfel am Gaumen.
Saftig aber etwas eindimensional findet die eine Hälfte (87-88 Punkte), hervorragender Druck, ausgewogen und bester Wein bisher wertet mit 90 - 92 Punkten die andere Hälfte.
Meadows vergab 92, Herr Parker sogar 94 Punkte.
Der Chronist murmelt: Auch die Kultur, die alle Welt beleckt, hat auf den Teufel sich erstreckt.

Nach diesem schon durch den Namen hervorgehobenem Wein tischten Heiko und Michael dann Grand Cru auf, beginnend mit 5 Weinen aus der Lage Les Clos. Davon stammen die ersten 3 ebenfalls aus dem Jahr 2004 und von Winzern, deren Premier Cru in der Verkostung bereits vorkamen. Ein direkter Vergleich ist also möglich.

8. 2004er Les Clos, Dom. Pinson Frères,
AC Chablis Grand Cru, 29,- Euro:
Gelbgolden. Gelbe Äpfel und Vanille in der Nase.
Honig, gelbe Früchte und etwas Mineralität mit leichtem Bitterton im Mund.
Wieder teilt sich die Runde: mit 85 Punkten bei der Mehrheit und 88-90 Punkten bei der Minderheit erhält der Weine etwa die gleiche Wertung wie der Premier Cru.
Meadows vergab einst 93 Punkte.
Der Chronist kann sich auch nicht entscheiden: Das Wesen ist mir recht zur Qual und muss mich bass verdrießen; Ich stehe hier zum ersten Mal, nicht fest auf meinen Füssen.

9. 2004er Les Clos, Dom. Jean-Marc Brocard,
AC Chablis Grand Cru, 33,- Euro:
Gelbgolden. Gelbe Frucht, Mandeln, Alkohol und Honig in der Nase.
Gelbe Früchte und medizinale Fehltöne im Mund. Ein Drittel findet den Wein fehlerhaft und nicht bewertbar. Ein Drittel findet ihn belanglos: 76-83 Punkte. Ein weiteres Drittel findet ihn o.k. und fruchtig, wenn auch nicht Grand Cru würdig: 87 Punkte.
Herr Meadows vergab 93 Punkte.
Der Chronist weint: So geht es über Stein und Stock, es f-t die Hexe, es st-t der Bock.

10. 2004er Les Clos, Dom. Billaud-Simon,
AC Chablis Grand Cru, 45,90 Euro:
Gelbgold. Feines Bukett nach Mineralien und Frisch gemähtem Gras.
Mineralien und grüne Äpfel am Gaumen. Rasse, Kern und schlanke Eleganz.
Sehr jahrgangstypisch für die Lage findet unser Weinwestfale.
Einer Minderheit fehlt die Frucht (85 Punkte). Die Mehrheit wertet 88-91 Punkte.
Meadows vergab 92-94 Punkte.
Der Chronist murmelt zufrieden: Dann schleicht sie wie ein zarter Faden, dann bricht sie wie ein Quell hervor!

Es wird jetzt etwas älter, bleibt aber vorerst bei der Lage. Die Frage stellt sich dem Chronisten: Werd ich zum Augenblicke sagen: verweile doch! du bist so schön!
Denn bisher war da noch nicht der Wein den Teufel festzuhalten.

11. 2002er Les Clos, Joseph Drouhin,
AC Chablis Grand Cru, 36,- Euro:
helles Gold. Honig und gelbe Frucht in der Nase und am Gaumen.
Es ist klar ein Burgunder, aber nicht unbedingt typisch für einen Chablis.
Die eine Hälfte findet diesen Chablis des großen Handelshauses nur nett und vergibt 85-86 Punkte. Die andere Hälfte lobt die schöne Fülle und vergibt 89 Punkte.
Herrn Meadows war er ebenfalls 89 - 92 Punkte wert.
Der Chronist dagegen meint: Ja! Aus den Augen, aus dem Sinn.

12. 2000er Vaudésir, Dom. Billaud-Simon,
AC Chablis Grand Cru, 38,80 Euro:
Gelbgolden. Angegärte Boskopäpfel in der Nase. Im Mund finden sich die Boskopäpfel schöner.
Der Wein wirkt wie alter Champagner, nur ohne Perlage.
Langer Nachhall, Eleganz und Finesse. Sehr schön gereift.
Eine Einzelmeinung wertet nur 87 Punkte, der Rest 89 - 92 Punkte und liegt damit bei Meadows (91 Punkte).
Der Chronist ruft entzückt: Ich lobe mir die guten Alten; denn freilich, da wir alles galten, da war die rechte gold´ne Zeit.

13. 2000er Les Clos, Dom. William Fèvre,
AC Chablis Grand Cru, 55,30 Euro:
Gelbgolden. Ein verhaltenes aber sehr feines Bukett mit viel Mineralität. Am Gaumen kommen gelbe fruchtige Äpfel dazu.
Langer Nachhall. Viel saftige Frucht trifft auf eine lebendige Säure und verleiht dem Wein Eleganz und Finesse.
Viel Harmonie lässt Platz für Nuancenreichtum. Für alle der beste Wein bisher (und soll es für die meisten auch bleiben).
Je nach Niveau der bisherigen Wertungen lauten die Höchstnoten aller Probanden 89 - 94 Punkte.
Meadows vergab 92, Parker 91 Punkte.
Der Chronist geht d´accord: Ach kann ich nie ein Stündchen dir am Busen hängen, und Brust an Brust und Seel in Seele drängen?

Es folgt ein Pirat, der aus einer alten Probe von Maconnais - Spitzenweinen als Sieger hervorgegangen war:

14. 2000er En Bullard, Dom. Daniel Barraul,
AC Pouilly-Fuissé, 23,- Euro:
Kork ? Klebstoff ? UTA ? Auf alle Fälle fehlerhaft. Keine Wertung.
Nur der Chronist muss seinen Senf dazu geben: Grimm fasst dich! Die Posaune tönt! Die Gräber beben!

Nun geht es zu den wirklich alten Weinen aus dem letzten Jahrtausend. Die Reihenfolge bestimmten Heiko und Michael nach ihren Erwartungen und nicht nach Jahrgang oder Prädikat. Können Chablis altern?

15. 1997er Bougros, Dom. William Fèvre,
AC Chablis Grand Cru, 23,40 Euro (wohl Preis von damals):
Dichtes Gold. Nase nach gegärten Äpfeln. Im Mund alte Boskopäpfel.
Saftig und kernige Säuren. 3 Probanden geben dem Wein 85 - 90 Punkte, dem Rest befindet ihn als zu alt.
Der Chronist ruft den Babytrinkern zu: Wir haben zu viel Lebensart um hier mit euch zu maulen; doch hoff ich , sollt ihr jung und zart, so wie ihr seid, verfaulen.

16. 1985er Les Clos, Dom. Dauvissat,
AC Chablis Grand Cru, 47,50 Euro:
Sattes Gold. Räuchertöne, Kaffee und etwas wie geräucherter Aal werden im Bukett entdeckt.
Am Gaumen und im langen Abgang finden sich gereifte Äpfel.
Der Wein hat Delikatesse und ist nicht zu alt.
Das untere Drittel verleiht 88 Punkte. Darüber lobt ein zweites Drittel aristokratische Reifetöne und vergibt 90 - 92 Punkte.
Für das obere Drittel geht bessere Reife nicht und sie finden einen großen Chablis vor sich. Hier wird der Wein mit 95 Punkten zum Sieger des Abends gekürt.
Der Chronist meint zu diesen Probanden: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

17. 1996er Les Preuses, Dom. William Fêvre,
AC Chablis Grand Cru, 36,- Euro (auch das wohl ein Preis vergangener Zeiten):
Gold. Honig und gelbe Frucht im Bukett. Dazu gesellen sich im Mund Mineralien.
Langer Nachhall, viel Saft.
Der Wein drittelt die Runde wiederum: fortgeschritten (85 Punkte), sehr gereift (88 Punkte), toll gereift (90-91 Punkte) sind die Wertungen je nach altersempfinden.
Den Chronisten dauert es: Bin ich doch noch so jung, so jung! Und soll schon sterben! Schön war ich auch und das war mein Verderben.

18. 1997er La Forêt (heute Montmains), Dom. Ravenau,
AC Chablis 1er Cru, 63,- Euro:
dichtes Gold. Reiches und feines Bukett mit Honigtönen. Honig, gelbe Äpfel und Steinfrüchte am Gaumen.
Ein eleganter, delikater Wein mit langem Nachhall, dichte und Tiefe.
Meinen außer dem Chronisten nur noch 3 andere Probanden und wählen ihn mit 90 - 93 Punkten unter die Top 3 der Probe. Der Rest findet den Wein überaltert.
Doch: Ich lasse mich nicht irre schrein, nicht durch Kritik noch Zweifel.

Jawohl, der junge Autor hat nicht Unrecht: ihre Weine tranken wir gerne. Und wir freuen uns so an der Beute der plündernden Germanen Teilhabe gehabt zu haben und stimmen mit ihnen ein in den Gesang:
wir haben die Franzosen zum Fressen und zum Saufen lieb!

berichtet Wolfgang

PS1: eine kleine Anmerkung an Peter Züllig, der sich über uns immer so bitterlich beklagt (wie etwa über unsere Probe im März 2008):
Ein echter deutscher Mann mag jeden Schweizer leiden…...
(nein, hör mal: 17 Punkte für den Gantenbein sind doch wirklich gut! Das sind 91 Punkte im Hundertersystem. Wenn du oben richtig liest, siehst du, dass die Strengen unter uns auch nicht mehr für die Top-Chablis gepunktet haben. Der Chronist gab dem 2000er Le Clos genau diese Punktzahl).

PS2: dieser Nachwuchsautor, den wir da ausgegraben haben, hat im gleichen Band eine Weinprobe beschrieben.
Wir wissen zwar nicht, was einen Thüringer dazu bringt, über eine Probe von Sachsen zu berichten - es scheint da gewisse Animositäten zu geben. Aber wir haben den Bericht mit Interesse zur Kenntnis genommen und wollen die dortigen Bräuche mit unserer Seilschaft vergleichen.

Erst mal haben sie dort keine Reblaus sondern einen Frosch, der reden kann:

FROSCH:
Will keiner trinken? keiner lachen?
Ich will euch lehren Gesichter machen!
Ihr seid ja heut wie nasses Stroh,
Und brennt sonst immer lichterloh.

BRANDER:
Das liegt an dir; du bringst ja nichts herbei,
Nicht eine Dummheit, keine Sauerei.

FROSCH (gießt ihm ein Glas Wein über den Kopf):
Da hast du beides!

BRANDER:
Doppelt Schwein!

FROSCH:
Ihr wollt es ja, man soll es sein!

Hier zeigt sich schon, dass dort eine ganz andere Gesellschaft beisammen ist als in unseren geliebten Katakomben.
Keiner käme bei uns auf die Idee, in den Keller zu steigen und dann nicht trinken zu wollen. Im Gegenteil bekommen die gelehrt vortragenden Probenausrichter bei uns doch immer den dezenten Hinweis, dass es durchaus möglich ist, beim Dozieren parallel den Korken zu ziehen und die Flasche schon einmal herumgehen zu lassen.
Was den Vortragenden regelmäßig völlig aus dem Konzept bringt und die Seilschaft bis heute nichts Gescheites gelernt hat (etwa über die Entstehung der Böden an der Mittelmosel, den Terroirgedanken am Kaiserstuhl oder die Eltern der Scheurebe).

Weiterhin würden wir uns nie ein Glas Wein über den Kopf gießen sondern immer nur hinein. Wäre doch pure Verschwendung und außerdem würden wir von der Herrin der Katakomben bei so einer Sauerei ganz schön geschimpft bekommen.

SIEBEL:
Zur Tür hinaus wer sich entzweit!
Mit offner Brust singt Runda, sauft und schreit
Auf! Holla! Ho!

ALTMAYER:
Weh mir, ich bin verloren!
Baumwolle her! der Kerl sprengt mir die Ohren.

SIEBEL:
Wenn das Gewölbe widerschallt,
Fühlt man erst recht des Basses Grundgewalt.

FROSCH:
So recht, hinaus mit dem der etwas übel nimmt!
A! tara lara da!

Hier sind wir Altmayer:
Gesang ist seit den ersten Versuchen des Chronisten vom Hein persönlich verboten worden.

FROSCH:
Die Kehlen sind gestimmt.
Das liebe heil´ge Röm´sche Reich,
Wie hält´s nur noch zusammen?

BRANDER:
Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!
Ein leidig Lied! Dankt Gott mit jedem Morgen
Dass ihr nicht braucht fürs Röm´sche Reich zu sorgen!
Ich halt es wenigstens für reichlichen Gewinn,
Dass ich nicht Kaiser oder Kanzler bin.
Doch muss auch uns ein Oberhaupt nicht fehlen;
Wir wollen einen Papst erwählen.

Wir denken, die sächsischen Weinfreunde sind unmündig und werden gleich den Parker hervorholen. Oder den Carsten Henn, den Wolfgang Faßbender oder gar diesen Wein-Papst aus Erlangen, dessen Namen wir wegen des anwesenden Weinwestfalen nicht auszusprechen wagen.

BRANDER (Er singt):
Es war ein Ratt im Kellernest,
Lebte nur von Fett und Butter,
Hatte sich ein Ränzlein angemäst´t,
Als wie der Doktor Luther.
Die Köchin hat ihr Gift gestellt;
Da ward´s so eng ihr in der Welt,
Als hätt es Lieb im Leibe….

SIEBEL:
Wie sich die platten Burschen freuen!
Es ist mir eine rechte Kunst,
Den armen Ratten Gift zu streuen!

BRANDER:
Sie stehn wohl sehr in deiner Gunst?

ALTMAYER:
Der Schmerbauch mit der kahlen Platte!
Das Unglück macht ihn zahm und mild;
Er sieht in der geschwollnen Ratte
Sein ganz natürlich Ebenbild.

Bei uns gibt es keinen Schmerbauch mit kahler Platte, wir sind alle jung und schön. Obwohl der Wolfgang oder der Peter………

MEPHISTOPHELES:
Ich muss dich nun vor allen Dingen
In lustige Gesellschaft bringen,
Damit du siehst wie leicht sich´s leben lässt.
Dem Volke hier wird jeder Tag ein Fest.
Mit wenig Witz und viel Behagen
Dreht jeder sich im engen Zirkeltanz,
Wie junge Katzen mit dem Schwanz.
Wenn sie nicht über Kopfweh klagen,
solang der Wirt nur weiter borgt,
sind sie vergnügt und unbesorgt.

Na gut, das typische Verhalten bei einer Weinprobe auch in den Kölner Katakomben - wie junge Katzen.

BRANDER:
Die kommen eben von der Reise,
Man sieht´s an ihrer wunderlichen Weise;
Sie sind nicht eine Stunde hier.

FROSCH:
Wahrhaftig, du hast Recht! Mein Leipzig lob ich mir!
Es ist ein klein Paris, und bildet seine Leute…...

Mein Gott, Leipz´sch! Da reichen zwei Zugewanderte, um sich als Weltstadt zu fühlen.

BRANDER:
Marktschreier sind´s gewiß, ich wette!

ALTMAYER:
Vielleicht.

FROSCH:
Gib Acht, ich schraube sie!

MEPHISTOPHELES (zu seinem Begleiter):
Den Teufel spürt das Völkchen nie,
Und wenn er sie beim Kragen hätte.

Ha! hier spricht der Hein !

MEPHISTOPHELES:
Ich tränke gern ein Glas, die Freiheit hoch zu ehren,
Wenn eure Weine nur ein bisschen besser wären.

Hier hat einer Ahnung von Wein, schließlich befinden wir uns an Saale und Unstrut. Den gleichen Gedanken hatte die Seilschaft auch, als sie die dortigen Weine probierte - den Pawis ausgenommen (siehe Seilschaftsprobe vom Juli 2003).

SIEBEL:
Wir mögen das nicht wieder hören!

MEPHISTOPHELES:
Ich fürchte nur der Wirt beschweret sich;
Sonst gäb ich diesen werten Gästen
Aus unserm Keller was zum Besten.

SIEBEL:
Nur immer her! Ich nehm´s auf mich.

FROSCH:
Schafft ihr ein gutes Glas, so wollen wir euch loben.
Nur gebt nicht gar zu kleine Proben;
Denn wenn ich judizieren soll,
Verlang ich auch das Maul recht voll.

Typische Haltung von Weinprobanden auch in den Kölner Katakomben. Weshalb wir die Flaschen immer einmal rechtsrum, einmal linksrum gehen lassen, wenn das Maul zu voll genommen wurde.

ALTMAYER (leise):
Sie sind vom Rheine, wie ich spüre.

Der Herr Altmayer weiß, wo in Deutschland die Weinnasen sitzen.

MEPHISTOPHELES (….zu Frosch):
Nun sagt, was wünschet ihr zu schmecken?

FROSCH:
Wie meint ihr das? Habt ihr so mancherlei?

MEPHISTOPHELES:
Ich stell es einem jeden frei.

ALTMAYER (zu Frosch):
Aha, du fängst schon an die Lippen abzulecken.

FROSCH:
Gut! Wenn ich wählen soll, so will ich Rheinwein haben.
Das Vaterland verleiht die allerbesten Gaben.

Bravo Frosch, Riesling muss es sein! Da kann der Peter Züllig klagen, wie er will…

BRANDER:
Ich will Champagner Wein,
Und recht moussierend soll er sein!

(Mephistopheles bohrt…)
Man kann nicht stets das Fremde meiden,
Das Gute liegt uns oft so fern.
Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern.

Na ja, dass haben wir schon abgehandelt.

SIEBEL (indem sich Mephistopheles…nähert):
Ich muss gestehn, den sauren mag ich nicht,
Gebt mir ein Glas vom echten süßen!

MEPHISTOPHELES (bohrt):
Euch soll sogleich Tokayer fließen.

Dazu fällt uns gleich eine Begebenheit der Seilschaft ein, die Ungarnprobe unseres lieben Michael.
Hätte der sich von einem wirklichen Weinexperten wie Mephistopheles beraten lassen statt auf einen gewissen Hamburger zu hören, hätte er natürlich Weißwein vorgestellt und keine Roten.

MEPHISTOPHELES (mit seltsamen Gebärden):
Trauben trägt der Weinstock!
Hörner der Ziegenbock;
Der Wein ist saftig, Holz die Reben,
Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.
Ein tiefer Blick in die Natur!
Hier ist ein Wunder, glaubet nur!
Nun zieht die Pfropfen und genießt!

So geht´s auch in der Seilschaft zu. Ob man am Anfang der Probe etwas über das spezifische Terroir unter besonderer Berücksichtigung der jeweiligen Jahrgänge und Winzertraditionen oder über Tische und Ziegenböcke erzählt, ist eigentlich ziemlich egal.
Zugehört wird sowieso nicht; jeder wartet nur auf das Gluckern im Glas.

ALLE (indem sie die Pfropfen ziehen und jedem der verlangte Wein ins Glas läuft):
O schöner Brunnen, der uns fließt!

MEPHISTOPHELES:
Nur hütet Euch, dass ihr mir nichts vergießt!

(Sie trinken wiederholt)

ALLE (singen):
Uns ist gar kannibalisch wohl,
Als wie fünfhundert Säuen!

Typische Äußerung in einer guten Weinprobe.

SIEBEL (trinkt unvorsichtig, der Wein fließt auf die Erde, und wird zur Flamme):
Helft! Feuer! Helft! Die Hölle brennt!

MEPHISTOPHELES (die Flammen besprechend):
Sei ruhig, freundlich Element! (Zu den Gesellen)
Für diesmal war es nur ein Tropfen Fegefeuer.

Kein Wunder das es den Ungarnfreund trifft. Er hat wohl versehentlich roten statt weißen genommen und dieser letzte Wein hatte 3 Goldmedaillen in Paris gewonnen.
Die gleiche Erfahrung hat die Seilschaft in besagter Probe im März 2006 gemacht, deren Zusammenfassung dem Schicksal Siebels ähnelt:"erst hat man kein Glück…und dann kommt auch noch Pech hinzu!"

SIEBEL:
Was Herr? Er will sich unterstehn,
Uns hier sein Hokuspokus treiben?

MEPHISTOPHELES:
Still, altes Weinfass!

SIEBEL:
Besenstiel!
Du willst uns gar noch grob begegnen?

BRANDER:
Wart nur! Es sollen Schläge regnen!

ALTMAYER (zieht einen Pfropfen..es springt ihm Feuer entgegen):
Ich brenne! Ich brenne! Zauberei!

SIEBEL:
Stoßt zu! Der Kerl ist vogelfrei!
(Sie ziehen die Messer und gehen auf Mephistopheles los.)

Auch hier, das typische Ende einer Weinprobe.
In der Seilschaft ist es nur immer der Chronist auf den am Ende eingestochen wird, weil er als einziger noch das verkündet, was seine Aufgabe ist: die Veritas in vinum nämlich, von der die anderen sowieso keine Ahnung haben und wenn sie dann besoffen werden, nur noch dummes Zeug schwätzen wie etwa über den 83er Haut Brion auf Schloß Aul, der angeblich so enttäuschend sei, weil sie vermutlich dachten, Riesling im Glas zu haben, aber der Wein untypisch rot daher kam und auch nicht nach Benzin roch und überhaupt hat Peter Züllig total recht, sie reden immer nur über Riesling und es ist eine Schande mit ihnen an einem Tisch zu sitzen wenn es denn nicht soviel Spaß machen würde….

Fassen wir also zusammen, was uns unser Nachwuchsautor über die sächsischen Weinliebhaber berichtet:

1. Sie haben keinen guten Wein.
2. Sie haben wenig Ahnung von gutem Wein.
3. Sie sind ansonsten ebensolche Weinnasen wie wir auch.

PS.3: ein kleines Zitat aus dem zweiten Band des Werkes unseres Nachwuchsautoren zum Abschluss:

Saget nicht, dass ich verirrt bin,
Bin ich doch wo mir´s behagt.
Borgt der Wirt nicht, borgt die Wirtin,
Und am Ende borgt die Magd.
Immer trink ich! Trinke, trinke!
Auf ihr andern! Tinke, Tinke!
Jeder, jedem! So fortan!
Dünkt mich´s doch, es sei getan.

Wie und wo ich mich vergnüge
Mag es immerhin geschehn;
Lasst mich liegen, wo ich liege,
Denn ich mag nicht länger stehn.