Koelner Weinforum Protokoll: Südafrika Vertikale Winery Alto + verschiedene Syrah/Shiraz

Südafrika Vertikale Winery Alto + verschiedene Syrah/Shiraz
zusammengestellt von Michael Herr



Protokoll Wolfgang Martin



Probiert wurde :

1. 2004er Alto Rouge, Merlot / Cab. Sauvignon / Cab. Franc / Syrah, Weingut Alto, Stellenbosch,
2. 2004er Seismic, Cab. Sauvignon / Merlot / Petit Verdot / Malbec, Wg. Saronsberg,
3. 2003er Kadette, Merlot / Cab. Sauvignon / Pinotage, Wg. Kanonkop
4. 2003er John X. Merriman, Cab. Sauvignon / Merlot /Cab. Franc / Petit Verdot, Wg. Rustenberg,
5. 2000er "Z", Merlot, Neil Ellis / Meyer-Näkel , Stellenbosch,
6. 203er Cabernet Sauvignon, Wg. Nederburg, Stellenbosch
7. 2003er Cabernet Sauvignon, Wg. Allesverloren, Swartland,
8. 2003er Peter Barlow, Cabernet Sauvignon, Wg. Rustenberg,
9. 2003er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
10. 2001er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
11. 2000er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
12. 2000er Cabernet Sauvignon, Wg. Plaisir de Merle, Paarl,
13. 1997er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
14. 1996er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
15. 1995er Cabernet Sauvignon, Wg. Stellenzicht,
16. 1994er Rubicon, Cab. Sauvignon / Merlot / Cab. Franc, Wg. Meerlust,
17. 1993er Christine, Cab. Sauvignon / Merlot / Cab. Franc; Wg. Buitenverwachting, Constantia,
18. 1993er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
19. 1991er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
20. 1990er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto, 21. 1989er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
22. 1987er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,


Weine aus Lucys Keller in den Katakomben Kölns

Es war einmal ein Lied. Ein ziemlich langes Lied. Sehr lang sogar. Darin ging es zwar nicht um Wein sondern um Sex, Crime und Video (seitdem man es in Worms alljährlich wieder singt).
Aber es kommen Burgunder darin vor. Kein Wein, wie gesagt, sondern Mörder, Vergewaltiger und Zwergenquäler.

Was aber so ein richtiger Seilschafter ist, der denkt bei allem nur an Wein. Und so denkt er auch beim Nibelungenlied an Gevrey, Romanée-Conti und Montrachet, weil ja Burgunder dabei sind.

Da gibt es einen unter den Seilschaftern, der sich ständig auf die Suche nach Geheimtipps, tollen Schnäppchen und neuen Genüssen aller Art begibt.
Was er durch den Kauf eines ganzen Fasses Ahrweins, einer klasse Untermoselprobe und die Organisation eines gelungenen Grossen Treffens bewiesen hat.

Diesem einen unter unseren Seilschaftern fällt also das alte Lied in die Hände und ihm bleibt nur im Gedächtnis: da heiratet eine rachsüchtige burgundische Prinzessin den ungarischen König Etzel und alle Verwandten kommen sie im Ungarnland besuchen.
Da haben sie bestimmt die Klone aus den Côtes mitgenommen. Gevrey aus dem Ungarnland, formidable.
Wie Schliemann Troja nach den Angaben der Illias fand, so wollte dieser Seilschafter den Weinschatz des Attila nach den Angaben des Nibelungenliedes heben. Er veranstaltete also eine Probe ungarischer Rotweine.

Über das Ergebnis der Probe legen wir den gnädigen Mantel des Schweigens, sie kämpft mit einer historischen Südtirol-Probe um den Ehrenplatz am unteren Ende. An Burgund erinnerten nur die horrenden Preise.
Unser Seilschafter hatte sich diesmal in die Nesseln gesetzt.

Wenn der Kölner an sich sich in die Nesseln setzt, geht er spazieren. Über die Vringsstroß durch das Stadttor in die südlichen Kappesfelder tut er Buße bis nach Rodenkirchen.
Dort trinkt er dann ein Kölsch, setzt sich ins Böötche , fährt zurück und fühlt sich am Dom wieder in die kölsche Gemeinschaft aufgenommen.

Leider ist unser Seilschafter Bonner Bürger und aus dem Spaziergang nach Rodenkirchen wurde somit eine ausgewachsene Flugreise ans Kap der Guten Hoffnung.
Womit der geschwätzige Chronist endlich beim Thema wäre.
Es gab eine Südafrika-Probe, denn wie gesagt, ein richtiger Seilschafter denkt immer an Wein und wird auch auf Safari den gähnenden Schlund eines Löwen nur für einen besonders gut geschützten Lagerplatz für seine Flasche 1971er Wehlener Sonnenuhr Beerenauslese von J.J. Prüm halten (gegen die Gier der verehrten Weinfreunde).
Unser Seilschafter kroch also durch alle Keller der Kapregion auf der Suche nach dem Wein der Weine, der Ursprungsflasche überhaupt, der AP-Nummer 0001, dem Wein also, den Lucy einst trank.

Anthropologen und Paläontologen (eine Wissenschaft, die so schwer ist, dass man wahrscheinlich schon ihren Namen falsch schreibt) wissen natürlich, wer Lucy ist.
Aber auch alle langjährigen und aufmerksamen Leser der Chronik ist Lucy ein Begriff - Weintrinken hat eben einen hohen Bildungsgehalt, dem sich der Chronist auf Höchste verpflichtet fühlt!
Hat doch schon Galilei vor der Heiligen Inquisition, nachdem er allen Lehren des Kopernikus abgeschworen hatte, leise " in vinum veritas" gemurmelt , was dann prosaisch in "und sie dreht sich doch" umgedeutet wurde.
Natürlich dreht sie sich und wie sie sich dreht, die Erde unter dem Trinker, wenn dieser die zweite Flasche geleert hat. Würden die Deutschen endlich ihren Wein mehr schätzen lernen, würden sie auch bei PISA besser abschneiden. Aber solange sie den dortigen Turm immer noch als schief bezeichnen und nicht als perfekte "drei Liter Montalcino - Senkrechte" betrachten (was önologisch korrekt das Ergebnis einer Montalcino-Vertikalen bedeutet), wird das wohl nichts werden.

Für alle Nicht-Paläontologen und Neuleser im Weinforum sei hier also auf die Seilschaftschronik Anno Domini MMIV verwiesen:
"Köln ist ja nun wirklich eine alte Stadt. Gegründet vor unserer Zeitrechnung, jede Menge alte Klamotten in der Erde...

Aber trotz dieser grandiosen Zeitzeugnisse aus vergangenen Jahrtausenden ist Köln nicht die älteste Menschheitsstätte, sondern die liegt anderswo.
Es ist uns ein schlagender Beweis für Darwins Evolutionstheorie und die Entwicklung der Intelligenz, dass der Urmensch einerseits zu dumm war, dass hillije Köln als Ort seines Coming-Out zu wählen, andererseits aber schlau genug, dies nicht in Düsseldorf zu tun.
Dort - in Düsseldorf nämlich - trat nur der Neandertaler in Erscheinung, sozusagen ein Daniel Kübelböck der Evolution und ebenso wie dieser schnell von den TV-Schirmen der Geschichte verschwunden.

Der halbintelligente Urmensch aber wählte sich das schöne Afrika zur Bühne. Das wissen wir ziemlich sicher, weil wir dort ihre Überreste gefunden haben.
Und weil die Archäologen meistens Männer waren, haben sie - chercher la femme - natürlich eine Frau gefunden:
Lucy, die Schöne aus dem Rift-Valley, der Traum des homo erectus (wenn kein Homo), das Supermodel vor dem Quelle Katalog.

Es gibt Leute, die behaupten Lucy sei die Kusine von Eva. Wir halten das für nicht glaubwürdig und denken a) das Lucy die Enkelin von Eva war und b) die Ururoma der Heiligen Drei Könige, die ja doch noch ihren Weg nach Köln gefunden haben. Womit wir Lucy als dat Luzzi (in Köln) eingemeinden können..."

Eingedenk seines Bildungsauftrages als Weintrinker und trotz der blutigen ungarischen Niederlage auf dem Lechfeld holte unser Seilschafter also alles aus den Kellern Südafrikas, was alt war und natürlich bekam er auf seine Anfrage immer wieder dieses eine Weingut angeboten:
Alt ? Oh - Alto natürlich.

Wir danken also unserem Michael für die langwierige Suche, die schwierige Logistik des Transports vom Kap an den Rhein und die Risikobereitschaft, auch das zweitemal voll in die Sch... zu greifen (wobei schon jetzt verraten wird, dass dies überhaupt nicht der Fall war).

Wir tranken also rote Südafrikaner mit dem Schwerpunkt auf gereifte Cabernet Sauvignons des Weinguts Alto.

Zum Eintrinken gab es aber erst mal ein bisschen Junggemüse querbeet - sozusagen die UrUrEnkel von Lucy´s Weinen. Beginnend natürlich trotzdem mit Alto:

1. 2004er Alto Rouge, Merlot / Cab. Sauvignon / Cab. Franc / Syrah, Weingut Alto, Stellenbosch,
14,0% vol. Alk., 9,50 Euro:
satte, schwärzliche Farbe.
Kräftiger Cassiston in der Nase, Pflaume und Tabak im Mund.
Saftiger, stämmiger Wein, der noch etwas holzbetont wirkt.
Schöner Einstiegswein mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis:
13,0 - 14,5 Punkte

2. 2004er Seismic, Cab. Sauvignon / Merlot / Petit Verdot / Malbec, Wg. Saronsberg,
22,99 Euro :
schwarzlila. Brombeere und Holzfass in der Nase, konfitürige schwarze Frucht mit Bitterton am Gaumen.
Etwas rauhe Tannine, zuviel Alkohol, überkonzentriert und bitter.
11,0 - 12,5 Punkte

3. 2003er Kadette, Merlot / Cab. Sauvignon / Pinotage, Wg. Kanonkop
13,5% vol. Alk., 9,95 Euro:
dunkles Purpur. Etwas verhaltene Nase nach Rauch und Brombeere.
Gekochte Brombeeren am Gaumen (die Reblaus stellt fest, dass 2003 auch die Südhalbkugel heimsuchte). Mittelsaftiger Wein.
12,5 - 13,0 Punkte

4. 2003er John X. Merriman, Cab. Sauvignon / Merlot /Cab. Franc / Petit Verdot, Wg. Rustenberg,
15% vol. Alk., 14,99 Euro:
dichtes, dunkles Granatrot. Attraktive Bordeauxnase.
Leider am Gaumen doch etwas eingekochte Beeren. Nachhaltig, dicht, aber auch ziemlich sättigend.
Wie immer in dieser Liga wäre etwas Alkohol weniger mehr gewesen. Hat noch Potential.
14,0 - 15,0 Punkte

5. 2000er "Z", Merlot, Neil Ellis / Meyer-Näkel , Stellenbosch,
ca. 17,- Euro:
mittleres Purpur. Veilchen und Brombeere in der Nase.
Rote und schwarze Früchte und ein arger Bitterton am Gaumen lassen den Wein unharmonisch erscheinen.
Wirkt rustikal und ist wahrscheinlich zu alt.
Die Mehrheit der Runde wertet 11,0 - 12,0 Punkte, die barmherzigeren 12,5- 13,0 Punkte.

6. 203er Cabernet Sauvignon, Wg. Nederburg, Stellenbosch
13,5% vol. Alk., 4,95 Euro (in Südafrika):
mittleres Purpur. Pflaume in der Nase, Paprika im Mund.
Ein nicht sehr voller Wein, der den einen ein anständiger Zechwein (12,0-12,5 Punkte), den anderen zu einfach (10,5 - 11,0 Punkte) ist.

7. 2003er Cabernet Sauvignon, Wg. Allesverloren, Swartland,
14,0% vol. Alk. 10,50 Euro:
schwarzlila. Brombeere in der Nase, im Mund erscheint die Frucht etwas gekocht, leichter Bitterton.
Präsente Tannine. Teilt die Runde: typisch südlicher Cabernet.
Schöner Trinkwein, wenn auch etwas ruppig (13,0 - 13,5 Punkte). Der Bitterton stört die anderen, die auch die Nase nicht sehr kräftig finden: 12,0 Punkte

8. 2003er Peter Barlow, Cabernet Sauvignon, Wg. Rustenberg,
15,5% vol.Alk., 29,59 Euro
: sattes, dunkles Granat. Paprika und Cassis in der Nase, süße schwarze Beeren und gut eingebundenes Holz am Gaumen
. Langer Nachhall. Die präsenten Säuren sind ebenso schön eingebunden, wie der viele Alkohol, der selbst dem Chronisten nicht störend auffällt.
Viel Saft und bei aller Wucht doch elegant. Eindeutig der beste Wein bisher und ein bis zwei Klassen über seinem kleinen Bruder (Wein Nr.4):
einhellige 16,0 - 17,0 Punkte.

Licht und Schatten also, wobei der Peter Barlow zum Schluss eine richtige Sonne entzündet. Jetzt ging es aber los mit dem Herantrinken an Lucies Weine.

9. 2003er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
13,5% vol. Alk. , 11,65 Euro:
schwärzliches Purpur. Wilde Brombeer in der Nase, Brombeer und Vanilletöne am Gaumen.
Ein mittelsaftiger, süffiger, leckerer Trinkwein mit Spaßfaktor.
Einheitliche 13,5 - 14,5 Punkte.

10. 2001er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
13,5% vol. Alk. , 14,95 Euro:
dunkles Granatrot. Brombeer, Cassis und etwas Menthol in der Nase.
Süße Brombeere und ein leichter Bitterton im Mund.
Saftiger, runder Wein, dem die Südkurve 14,0 - 15,0 Punkte zuerkennt.
Die Nordkurve unterstellt Muff und reklamiert einen Flaschenfehler, was der Südkurve um den Chronisten herum unbegreiflich ist.

11. 2000er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
12,95 Euro:
lila Purpur. Holz und Rauchtöne in der Nase.
Rauch und schwarze Beeren am Gaumen. Ein dichter, runder Wein mit einiger Fülle.
Der Wein hat eine andere Charakteristik als der Vorgänger, der Weinmacher des Gutes hat gewechselt. Hat sich gut gehalten.
14,5 - 15,5 Punkte

12. 2000er Cabernet Sauvignon, Wg. Plaisir de Merle, Paarl,
14,0% vol.Alk. , 14,- Euro :
dunkles Purpur. Rauch, schwarze Beeren und Kuhstall in der Nase.
Sehr chemieähnliche Frucht am Gaumen.
Das gefällt keinem und so gibt es nur
11,0 Punkte.

Wir verlassen dieses Jahrtausend und nähern uns der Jungsteinzeit:

13. 1997er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
22,- Euro:
sattes Purpur. Süße, etwas morbide Frucht in der Nase, süße Beeren und Alterstöne am Gaumen.
Schlank aber saftig, pikant und elegant durch lebendige Säuren. Fein.
Eine Fraktion stört sich am Stallgeruch (13,0-14,5 Punkte), der Rest findet den Wein interessant und pikant (15,0 - 15,5 Punkte).

14. 1996er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
15,30 Euro:
bräunliches Purpur. Holunderbeeren in Nase und Mund.
Pikant lebendige Säuren, vielleicht 1 Jahr über den Höhepunkt hinaus.
14,5 - 15,0 Punkte.

15. 1995er Cabernet Sauvignon, Wg. Stellenzicht,
13% vol. Alk., ca. 7,- Euro:
purpur. Morbide, verwelkte Rosen in der Nase. Kräuter und Alterssüße im Mund.
Die Säuren wirken etwas müde, der Wein insgesamt ist einige Jahre über den Höhepunkt, und schlicht, aber noch durchaus trinkbar.
Alle etwa 13,0 Punkte.

16. 1994er Rubicon, Cab. Sauvignon / Merlot / Cab. Franc, Wg. Meerlust,
durch die Reblaus eingestellt, Preis ??:
dunkles Purpur. Verhaltene Nase nach Tabak, schwarzen Beeren und Alterstönen.
Beeren und pikante Säuren charakterisieren den herben Wein, der auch einige Jahre über den Höhepunkt hinaus ist, aber sich noch gehalten hat.
Je nachdem, wie man Alterstöne mag:
11,5 - 13,5 Punkte.

17. 1993er Christine, Cab. Sauvignon / Merlot / Cab. Franc; Wg. Buitenverwachting, Constantia,
ca. 8,- Euro:
bräunliches Purpur. Verhaltene Nase nach schwarzen Beeren und Alterstöne.
Im Mund schwarze Beeren und etwas markante Säuren. Der Wein ist etwa 2 Jahre über den Höhepunkt hinaus und die hervorstechenden Säuren machen den meisten weniger Spaß.
12,0 - 13,0 Punkte.

18. 1993er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
12,5% vol.Alk., 17,65 Euro:
bräunliches Purpur. Verwelkte Rosen in Nase und Mund.
Ein fester Wein, der auch etwas über den Höhepunkt hinaus ist, sich aber besser gehalten hat als der Vorgänger.
12,0 - 13,5 Punkte.

Auch wenn der Alto die Fahne noch aufrechthält, da hat doch alles schon abgebaut. Das lässt Böses ahnen für die kommenden Weine aus der Altsteinzeit:

19. 1991er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
13,0% vol. Alk., 17,65 Euro:
dichtes Granatrot. Etwas morbide schwarze Beeren in der Nase.
Cassis und ein leichter Bitterton am Gaumen. Schlanksaftig, dicht, geschmeidig und lecker.
Hat sich schön gehalten und ist fast noch auf dem Höhepunkt.
Alle werten 14,0 - 15,0 Punkte, eine Stimme zückt sogar 16,0 Punkte .

20. 1990er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto, 17,65 Euro:
Granatrot. Verwelkte Rosen und Rauch in der Nase.
Verwelkte Rose, alterssüße und erdige Töne im Mund.
Der Wein ist reif. Langer Nachhall.
Reife lebendige Säuren tragen den Geschmack und verleihen Tiefe und Eleganz.
Einhellige 15,0 - 16,0 Punkte .

21. 1989er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
13% vol.Alk., 20,60 Euro:
bräunliches Purpur. Verwelkte Rosen in Nase und Mund, dazu Holunderbeere am Gaumen.
Etwas rustikale Tannine stören ein wenig die Harmonie des Weines, der einige Jahre zu alt wirkt.
13,0 - 13,5 Punkte in der Südkurve, die Nordkurve sieht ihn dagegen sogar einen Tick besser als den Vorgänger (15,0-16,0 Punkte).

22. 1987er Cabernet Sauvignon, Wg. Alto,
13,0 vol.Alk, 17,65 Euro:
satte, schwärzliche Farbe. Erdige Töne und schwarze Beeren in der Nase.
Süße, morbide Brombeeren im Mund. Lebendig milde Säuren geben Tiefe.
Sehr schön und nicht überaltert, in beiden Kurven
14,0 - 15,0 Punkte.

Tja, als dat Luzzie noch lebte, wusste man noch, wie man haltbare Weine herstellt.
Wahrscheinlich hat sie den 90er extra für den Chronisten weggelegt.

Nun mal ehrlich - wer hätte das gedacht: ein mittelpreisiger Wein aus Südafrika steckt 20 Jahre weg !
Bravo !
Wobei zu befürchten ist, dass nicht nur die Weine aus den mid-90´s dieses Stehvermögen nicht mehr haben, sondern auch die heutigen Weine viel schneller getrunken sein wollen,
trauert
Wolfgang